Badische Weinstraße

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Weinberg im Herbst | ©: S.Külcü - Fotolia

Als drittgrößtes deutsches Weinbaugebiet gilt Baden mit einer Rebfläche von fast 16.000 Hektar. Bis in die 1950er Jahre war Baden übrigens politisch unabhängig, erst 1952 wurden Südbaden und Württemberg-Baden mit Württemberg-Hohenzollern zum Bundesland Baden Württemberg vereinigt.

Daten und Fakten

Seit 1954 gibt es die Badische Weinstraße, die den Gast auf einer Länge von etwa 200 Kilometern durch das Weinbaugebiet Baden führt. Die Route erstreckt sich entlang des westlichen Schwarzwald-Rand von Baden-Baden bis Weil am Rhein in der Nähe der schweizer Grenze. Auf Teilen der Streckenführung gibt es einige alternative Routen.

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Rotwein | ©: jirkab - Fotolia

Weine

Grauburgunder

Die Qualität der Weine aus dieser Rebsorte hatte die Winzer schon im 19. Jahrhundert überzeugt. In Baden nimmt der Grauburgunder als bedeutender Weißwein mehr als zehn Prozent der Anbauflächen ein. Während trockene und mittelkräftige Weine als Grauburgunder bezeichnet werden, wird beim Ruländer aus der gleichen Sorte die Süße des Weins betont wird.

Bacchus

Die junge Rebsorte ist bei Winzern sehr beliebt, weil es sich um eine frühreife Sorte handelt, die sehr hohe Reifegrade erreicht. Wenn die Trauben voll ausgereift sind, lassen sich daraus fruchtige und aromatische Weine keltern. Wenn es den Weinen dafür an Säure fehlt, werden sie gern mit Müller-Thurgau verschnitten.

Gutedel

Diese Rebsorte darf auf deutschen Weinbergen eher als Exot gelten, nur etwa 1,1 Prozent der gesamten Anbaufläche sind mit Gutedel bestückt, während er im Süden gerne angebaut wird. Aus der Rebe entsteht ein leichter, süffiger und fruchtbetonter Wein. Bei hervorragenden Bedingungen können aus der Sorte aber auch sehr anspruchsvolle Weine entstehen.

Spätburgunder

Baden ist in Deutschland das klassische Anbaugebiet für den Spätburgunder, der hier auf einer Fläche von fast 5.800 Hektar angebaut wird. Die edle und alte Sorte stellt die höchsten Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und braucht eine sorgfältige Pflege. Unter diesen Bedingungen braucht sie auch den Vergleich mit den weltbesten Rotweinen nicht zu scheuen.

Regent

Fast aus dem Stand hat sich diese Rebsorte einen Platz im Badischen Weinbau erkämpft. Denn die Neuzüchtung erhielt erst 1995 die Sortenzulassung. Kenner verwundert diese Beliebtheit allerdings nicht, denn die Regent-Rebe liefert feurige Weine, die an den sonnigen Süden erinnern. Aus der Traube werden milde und samtige Rotweine gekeltert.

Schwarzriesling

Der Name dieser Rebsorte ist etwas irreführend, denn eigentlich stammt sie aus dem Burgund ab. In Deutschland wird diese Sorte fast ausschließlich in Baden-Württemberg. Die Weine haben eine rubinrote bis ziegelrote Farbe und einen feingliedrigen Körper. Den Schwarzriesling gibt es sowohl als trockene als auch als fruchtsüße Variante.

Sehenswürdigkeiten

Ortenberger Schloss in der Oberrheinischen Tiefebene  / Urlaubsbild 42483545
Ortenberger Schloss in der Oberrheinischen Tiefebene
©: Petra Beerhalter - Fotolia

Bäder und Festspiele

Baden-Baden hat das gewisse Etwas: Die alte Bäderstadt verdankt seinen Weltruhm nicht nur dem Status als Kurort, sondern auch seiner Spielbank und den zahlreichen Festspielen, die hier stattfinden. Dazu gehören unter anderem die Brahms-Tage, die alle zwei Jahre stattfinden, sowie das Fernsehfilm-Festival Baden-Baden.

Historische Bauten

Bekannt ist Offenburg, das schon 1240 den Status einer Freien Reichsstadt bekam, vor allem durch seine historischen Gebäude. Direkt am Marktplatz befinden sich das Rathaus und die Polizeidirektion, die beide aus dem Barock stammen. Die St. Ursulasäule auf dem Platz ist der Schutzpatronin der Stadt gewidmet.

Residenz der Markgrafen

Die Wurzeln der Stadt Emmendingen reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Den verschiedenen Stilen der folgenden Jahrhunderte verdankt der Urlaubsort seine malerische Altstadt. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört das Markgrafenschloss am Rand der Altstadt, das Markgraf Jakob III. von Baden Hachberg 1588 erwarb und zu seiner Residenz machte.

Stadt der Festivals

Die ehemalige Hauptstadt des Landes Baden bietet seinen Einwohnern und Gästen ein reichhaltiges kulturelles Leben. Herausragend gelten in Freiburg im Breisgau die Theaterszene und eine Vielzahl von hochkarätigen Veranstaltungen. Dazu gehören das Foto-Festival Mundologia, das Internationale Tanzfestival sowie das Internationale Zelt-Musik-Festival. Das Musik-Festival Sea of Love im Juli zählt zu den meistbesuchten Musikfestivals in Baden-Württemberg.

Stadt der Mühlen

Der Name der Stadt Müllheim leitet sich aus dem althochdeutschen Begriff für Mühle ab. Der Grund sind die zahlreichen Mühlen, die sich einst entlang des Klemmbachs befunden haben. Von dieser Vergangenheit zeugt heute noch das Mühlenmuseum Frickmühle, das in einer ehemaligen Getreidemühle untergebracht ist.

Die südwestlichste Stadt

Der Schlusspunkt der Badischen Weinstraße befindet sich in Weil am Rhein, der südwestlichsten Stadt Deutschlands. Als Wahrzeichen der Stadt gilt das Stapflehuus, das um die Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Der ehemalige Amtssitz des Obervogts wird heute für Empfänge und als städtische Galerie genutzt.

Aktivitäten und Tipps

Ein faszinierendes Urlaubserlebnis verspricht die Badische Weinstraße im Südwesten Deutschlands. Von Baden-Baden aus führt die Route auf rund 200 Kilometern an der Rheinebene entlang des Schwarzwaldes durch das drittgrößte deutsche Weinbaugebiet. Der Weinbau in Baden teilt sich in die Bereiche Ortenau, Breisgau, Kaiserstuhl, Tuniberg und das Markgräflerland auf. In Ortenau und im Breisgau führt die Straße auf einer Linie von Nord nach Süd, doch ab dem Breisgau hat der Reisende die Qual der Wahl zwischen einer ganzen Reihe von alternativen Routen.

Zu Fuß, mit dem Rad und mit dem Auto

Städtereisende, die nur wenig Zeit haben, aber trotzdem die gesamte Badische Weinstraße kennen lernen wollen, sollten die Route mit dem Auto bereisen, damit sie die Zeit für die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten nutzen können. Denn es gibt kaum eine Region in Deutschland, die so reich an Geschichte, Kultur und Sehenswertem ist wie der Südwesten der Republik. Wanderer und Radfahrer sollten sich die Etappen der Weinstraße so einteilen, dass sie genügend Zeit in den Städten und Dörfern des Weinbaugebietes verbringen können. Schließlich gibt es nicht nur jede Menge zu sehen und zu entdecken. Die Gastronomie in Baden bietet ein reichhaltiges Sortiment an regionalen Spezialitäten, die der Gast in einer der vielen malerischen Wirtschaften des Landes verkosten kann.

Intensives Naturerlebnis

Die Zeit der Weinlese, also der Herbst ist die ideale Reisezeit für Urlaubsgäste, welche die Weinstraße und ihre Natur intensiv erleben wollen. Bergwanderer haben vor allem im Bereich des Kaiserstuhls eine große Zahl von alternativen Routen, die auf der Weinstraße durch das Mittelgebirge führen.

Für Wassersportler

Vor allem entlang des Kaiserstuhl-Höhenzuges haben Urlaubsgäste die Möglichkeit, der Badischen Weinstraße vom Rhein aus zu entdecken. Eine Tour mit dem Kanu oder einem kleinen Boot bietet individuellen Urlaubsgenuss. Wer diese Alternative machen möchte, sollte die Weinstraße allerdings eher von Weil am Rhein aus bereisen, Deutschlands größter Strom fließt ja schließlich von Süd nach Nord.




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