Sächsische Weinstraße

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Weinberg | ©: Nailia Schwarz - Fotolia

Klein aber fein, das gilt sowohl für das einzige Weinbaugebiet in Sachsen als auch für die 60 Kilometer lange Sächsische Weinstraße, die durch das Gebiet führt. Unter den 13 deutschen Weinbaugebieten rangiert Sachsen mit einer Anbaufläche von 480 Hektar auf dem letzten Platz. Dennoch gilt der sächsische Wein unter Kennern als Geheimtipp, der viele lokale Besonderheiten bietet.

Daten und Fakten

Die sächsische Weinstraße wurde am 29. Mai 1992 eingeweiht und gilt inzwischen als eine der wichtigsten Ferienstraßen in Sachsen. Von Pirna aus führt die 60 Kilometer lange Weinstraße rechts der Elbe durch die sächsischen Weinberge nach Diesbar Seulitz. Die Weinstraße ist verkehrstechnisch hervorragend an das Umland angebunden.

Weine der sächsischen Weinstraße

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Weinreben | ©: Sven Weber - Fotolia

Schieler

Der Schieler ist eine regionale Spezialität in Dresden. Es handelt sich um einen Verschnitt aus weißen und roten Weinen. Für den Namen gibt es zwei Erklärungen: Er könnte von Schüler herkommen, weil diese sich nur den preiswerten Wein statt eines Prädikatsweins zum Zechen leisten konnten. Der Name könnte aber auch daher rühren, dass er im Glas schillert.

Goldriesling

Diese Rebsorte, die ursprünglich aus dem Elsass stammt, wird fast nur in Sachsen angepflanzt. Der Goldriesling hat eine helle, gelbliche Farbe. Sein Bukett ist fein-würzig, eine leichte Note von Muskat schimmert durch. Der Wein gilt als guter Begleiter zum Essen oder als Basis für eine Bowle oder Schorle.

Traminer

Schon um 1500 wurde diese Rebsorte, die sowohl mit roten als auch mit weißen Trauben vorkommt, in Deutschland angebaut. In Sachsen zählt er zu den beliebtesten Anbausorten. Der Wein hat eine grüngelbe bis goldgelbe Farbe und zeichnet sich durch einen würzigen Geschmack aus. Weine aus Traminer Trauben gelten in guten Jahren als Spitzenweine.

Riesling

Auf einer Fläche von fast 70 Hektar wird in Sachsen Riesling angebaut. Für die Lage im Nordosten Deutschlands ist die Rebe geradezu prädestiniert. In kühlen Gegenden bringt sie einen guten Ertrag und gute Ergebnisse, stellt aber hohe Anforderungen an den Boden. Am besten gedeiht die Rebe in den Steillagen der Flusstäler.

Müller-Thurgau

Die noch junge Rebsorte, die oft auch als Rivaner bekannt ist, wird in Sachsen auf einer Fläche von rund 80 Hektar angebaut. Für Randlagen wie in Sachsen ist die Rebsorte geradezu prädestiniert. Spitzenweine lassen sich mit ihr nicht erzeugen. Die frischen und aromatischen Weine gelten aber als sehr beliebt und sind zudem preisgünstig zu bekommen.

Weißburgunder

Rund 50 Hektar groß ist die Anbaufläche für Weißburgunder in Sachsen. Die Rebsorte, die schon seit dem 14. Jahrhundert angebaut wird, überzeugt in nördlichen Lagen durch ihren Säuregehalt. Weißburgunder gilt allerdings eher als schwierige Sorte, der im Norden nur auf guten, südseitigen Lagen gedeiht.

Sehenswürdigkeiten in Sachsen

Statuen-Kalender

Seit dem 13 Jahrhundert existiert ein Schloss in Diesbar-Seußlitz. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Barockschloss mehrfach den Besitzer und wurde umgebaut. Der Schlossgarten ist im englischen und französischen Stil angelegt und beherbergt Skulpturen, die Jahreszeiten und Monate darstellen. Sehenswert ist auch die Dorfkirche, die von Georg Bähr erbaut wurde.

Das kleinste Bergwerk

Jede Menge kann der Besucher in der kleinen Gemeinde Dira-Zehren entdecken. Hier ist beispielsweise der Elbepark Hebelei beheimatet. Historisch interessierte Besucher kommen mit einer neogotischen und einer barocken Kirche sowie dem im 16. Jahrhundert erbauten Schloss Schieritz auf ihre Kosten. Zudem befindet sich in der Gemeinde das kleinste Bergwerk Europas.

Heimat des Porzellans

Weltbekannt ist Meißen vor allem wegen seines hochwertigen Porzellans. Besucher können sich in der Manufaktur darüber informieren, wie das „weiße Gold“ hergestellt wird. Einen Bummel durch die Altstadt mit dem spätgotischen Rathaus und dem gotischen Dom sollten sich Gäste in der Stadt auf keinen Fall nehmen lassen.

Das Zentrum der Straße

Die Weinberge in Radebeul gelten als das Zentrum der Sächsischen Weinstraße. Bekannt sind sie für ihre zahlreichen barocken Pavillons und Lustschlösser. Als beliebtes Ziel gilt Schloss Wackerbarth, das eine Sektkellerei mit Probierstube und ein Restaurant beherbergt.

Florenz an der Elbe

Eine Stadt der Kunst und Kultur, die auch den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht, ist Dresden. Neben bedeutenden Bauwerken aus den verschiedenen Epochen seit dem Mittelalter beherbergt das Florenz an der Elbe, wie die Stadt auch gern genannt wird, zahlreiche Kunstsammlungen. Das wohl bekannteste Bauwerk ist die Semperoper, in der seit ihrem Bestehen namhafte Premieren gefeiert werden.

Ein Mekka für Theater und Musik

Die historische Altstadt von Pirna ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Die Besucher erleben Bauwerke aus verschiedenen Epochen, die vom Maler Canaletto in Szene gesetzt wurden. Vor allem Theater und Musik fallen in Pirna auf fruchtbaren Boden. So tritt die „Neue Elbland Philharmonie“ beispielsweise rund 160 Mal pro Jahr auf.

Aktivitäten und Tipps

Sehenswürdigkeiten gibt es entlang der Sächsischen Weinstraße auf einem relativ engen Raum so viele wie an kaum einer anderen Ferienstraße. Die meisten Besucher fahren mit dem Auto entlang der Elbe. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, um die faszinierende Weinstraße zu entdecken.

Der Sächsische Weinwanderweg

Pirna, Dresden und Diesbar verbindet der etwa 90 Kilometer lange Weinwanderweg im Elbtal. Wanderer und Radfahrer entdecken auf diesem Weg die schönsten Aussichtspunkte und Weinkeller in Sachsen. Der abwechslungsreiche Weg führt in einigen Passagen entlang der Elbe, meist aber direkt durch die Hügel, auf welchen die Weinstöcke angepflanzt sind. Für Wanderer empfiehlt es sich, den Weg in sechs Etappen aufzuteilen, auf welchen er jeweils fünf bis sechs Stunden unterwegs ist. Diese sind maximal 18 Kilometer lang. Zur Einstimmung empfiehlt sich ein Stadtrundgang durch das malerische Pirna. Anschließend führt die erste Etappe nach Pillnitz. Von hier aus führt der Weg weiter in die sächsische Landeshauptstadt. Wer bei dieser Gelegenheit Dresden kennen lernen möchte, sollte sich für die Stadt einen oder zwei Tage reservieren. Das Zentrum der Sächsischen Weinstraße erreichen Wanderer und Radfahrer mit der dritten Etappe. Von Radebeul aus führt der nächste Abschnitt nach Oberau. Die Porzellanstadt Meißen ist das nächste Etappenziel, bevor der Wanderer schließlich in Diesbar den Schlusspunkt des Weinwanderwegs erreicht.

Entdeckung zu Wasser

Nachdem sich das sächsische Weinbaugebiet durch das Elbtal erstreckt, empfiehlt sich die Erkundung der Sächsischen Weinstraße auf dem Fluss. Beispielsweise verkehren die Linienschiffe der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft regelmäßig auf der Route der Sächsischen Weinstraße Zweimal täglich legen die Schiffe einen Stopp bei den wichtigsten Stationen ein. Die Gäste haben also mehr als genug Zeit, um ihr Reiseziel ausgiebig zu erkunden. Sportlich aktive Besucher können die Weinstraße aber auch mit dem Kanu entdecken. Bootsverleihe gibt es fast an jedem Ort entlang der Elbe, die auch für Wassersportler ein gern besuchtes Reiseziel ist.




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